Das Museum des Glases in Harrachov, das zu dem Areal der Glasbläserei gehört, verfügt über die technologisch sowie historisch komplettierte Sammlung, welche die mehr als dreihundertjährige Geschichte der Glasproduktion in Nový Svět beschreibt. Die Sammlung selbst enthält mehr als 5000 Exponate und dank ihrer Grösse stellt sie die grösste Sammlung des tschechischen Glases von einer einzigen Glasbläserei in der Tschechischen Republik dar.
Ansicht der Glasbläserei gegen 1830.
Das weiße Gebäude links ist das heutige Museum, sog. Panský dům. Dieser Bau ist wahrscheinlich der älteste gemauerte Bau in westlichem Riesengebirge und seine Entstehung ist auch mit dem Jahr 1712 verbunden.
Die Geschichte der Glassammlung in Harrachov ist nach allgemeiner Meinung genauso interessant, wie faszinierend ihr Inhalt ist. Die Sammlung hat nämlich auch eine spannende, und man kann sagen, auch abenteuerliche Epoche erlebt. Die Exponate, die heute im Museum zu sehen sind, haben vor dem 2. Weltkrieg als der Firmenmusterraum der damaligen Inhaber, der Gräfe Harrach, gedient. Der Musterraum hat das beste überhaut beinhaltet, was in der Glasbläserei produziert wurde und worauf konnten ihre Inhaber stolz sein. Kurz vor dem Eintritt der deutschen Einheiten in Harrachov, am 8. Oktober 1938, hat sich der damaliger Inhaber Jan Nepomuk Antonín Graf Harrach entschieden, dass er die wertvollsten Exponate in geheimem Raum hinter dem Musterraum einmauern lässt. Die Stelle des ursprünglichen Eingang wurde verputzt und die Sammlung so vor Nazisten geheim gehalten.
Der Raum wurde so perfekt verborgen, dass die Sammlung während des Krieges und noch lange Zeit nach dem Krieg nicht entdeckt wurde. Dass die Sammlung in dem geheimen Raum verborgen ist, haben erst die Arbeiter festgestellt, die den Musterraum in 70-er Jahren rekonstruiert haben. Erst damal wurde festgestellt, was für ein Reichtum verborgen wurde. Leider, viele wertvollen Exponate wurden als Geschenke für verschiedene Besuche des damaligen Nationalbetriebs benutzt. Die Sammlung ist also bis zu der Privatisierung dort geblieben. Im Juni 1993 hat die Glasbläserei der heutige Inhaber, JUDr. František Novosad gekauft. Er ließ den wiederentdeckten Glasschatz aus dem baufälligen Raum hinausholen, sorgfältig in Evidenz registrieren und in das Gebäude „Panský dům“ hinübertragen, wo er das Museum errichtet hat. Der Raum, in dem das Glas gefunden wurde, wird seit dieser Zeit nie anders als die 13. Kemenate genannt.